Das Lübecker Impfunglück geschah 1930 in der norddeutschen Stadt Lübeck. Es war das weltweit größte Impfunglück des 20. Jahrhunderts. Ein Impfstoff gegen Tuberkulose wurde in Lübeck hergestellt, um Neugeborene zu impfen. Der Impfstoffe wurde bei der Herstellung mit infektiösen Tuberkulosekulturen kontaminiert. Das Labor, in dem der Impfstoff hergestellt wurde, stellte sich später als völlig ungeeignet für eine solche Produktion heraus. Eine übliche Überprüfung durch Tierexperimente, ob die Impfkultur möglicherweise kontaminiert war, wurde ebenfalls fahrlässig unterlassen. In der Folge wurden 256 Neugeborene mit dem Impfstoff in Lübeck oral gegen Tuberkulose geimpft. Das erste Kind verstarb am 17.04.30. Insgesamt starben weitere 77 Kinder und 131 Kinder erkrankten. Ein späterer Gerichtsprozess verurteilte die Verantwortlichen zu zwei Jahren Gefängnis.